Heute vor 70 Jahren, wurde der Ortsverband des Technischen Hilfswerks, in der Stadtmitte von Baden-Baden gegründet. Angefangen hat alles in der Mühlengasse 2, der Gaststätte „Krokodil“. Der Schwerpunkt der zehn Gründungsmitglieder lag zunächst im Bereich der Elektroinstandsetzung. So kam es, dass in der Anfangszeit die Kräfte überwiegend für Einsätze zum Bau und Instandsetzung von Freileitungen alarmiert wurden.
Die Übungen fanden seinerzeit zuerst in den Räumlichkeiten der Stadtwerke (Waldseestraße) und ab 1966 in der Schwarzwaldstraße 99 statt. Erst 1973 wurden durch den Landesverband die ersten Einsatzfahrzeuge dem Ortsverband zugeteilt. Zwei Jahre später, 1975 erfolgte der Umzug in die Wörthstraße 16. Im Jahr 1980 wurde der Förderverein, die THW-Helfervereinigung Baden-Baden e.V. gegründet. 1991 wurde die alte Doppelgarage abgerissen und durch eine neue Garagenhalle ersetzt.
Im Jahr 1998 wurde der Katastrophenalarm wegen Hochwassers ausgelöst, im Jahr darauf sorgte der Sturm „Lothar“ für viele Einsatzstunden.
In diesen sieben Jahrzehnten ist der Ortsverband Baden-Baden gewachsten, zum Teil sogar, über sich hinaus. Viele Herausforderungen wurden gemeistert. Gemeinsam mit Kameraden aus anderen Ortsverbänden aber auch mit anderen Blaulichtorganisationen.
Wir, der OV Baden-Baden, möchten uns an dieser Stelle gleichfalls für die hervorragende Zusammenarbeit über diese Zeit bei allen Hilfsorganisationen aber auch bei der Stadt Baden-Baden bedanken. Ein weiterer Dank gilt der Regionalstelle und dem Landesverband des Technischen Hilfswerk.
Kurz-Chronik des THW OV Baden-Baden
1953
Am 16.06.1953 wurde der OV in der Gaststätte „Krokodil“ gegründet. In den ersten Jahren wurde der Ortsverband immer wieder zum Bau von Freileitungen gerufen.
1971
Erstmalig kümmerte sich der THW OV erstmalig um die Absperrungs- und Sicherungsmaßnahmen im Rahmen der „Internationalen Gebrauchtflugmesse“ (IGM), welche später auch für kurze Zeit auf dem Baden-Airpark stattgefunden hatte.
1973
Am Morgen des 09. September 1973 kam es kurz nach 07:00 Uhr zu einer Katastrophe in Baden-Baden. Eine enorme Druckwelle, ausgelöst durch eine Explosion führte zu zerstörten Häusern und Fahrzeugen.
Im gleichen Jahr wurden dem Ortsverband die ersten beiden Einsatzfahrzeuge durch den Landesverband zugewiesen.
1975
Umzug in die Wörthstraße 16, in der der Ortsverband noch heute zu Hause ist.
1976
Beginn des THV-Dienstes zwischen Rastatt und Appenweier
1981
Mehrere kleinere und größere Einsätze halten den Ortsverband in Atem. Die Bergung eines abgestürzten Flugzeugs beim Alten Schloss, Einsatz nach einer Gasexplosion in der Bahnstraße bei dem ein Haus teilweise einstürzte.
1987
Gründung der Schnelleinsatzgruppe, bei der 16 Helfer innerhalb von fünf Minuten ausrückbereit sind. Am 06.02.1987 kam es zu einem Großbrand im Baden-Badener Kurhaus, bei welchem das THW die Feuerwehr unterstützte. So leuchteten die Helfer die Einsatzstelle aus, übernahmen den Betrieb des Notstromnetzes und Pumparbeiten.
1995
Umsetzung des Programms THW2011. Einführung der Technischen Züge, die die Bergungs- und Instandsetzungszüge ablösen. In Baden-Baden wird die Fachgruppe Elektroversorgung vorgehalten.
1998
Katastrophenalarm in Baden-Baden. Am 29. Oktober 1998 traten Oos und Grobbach über die Ufer. 25 Ortsverbände mit rund 920 THW-Helfer waren mehrere Tage lang im Einsatz, um die Schäden des Hochwassers zu beseitigen.
Auch beim Start von SWR3 (der Fusion von SWF und SDR) war das THW mit dabei. Beim „Start ins Wildall“ beleuchtet das THW mit rund 100.000 Watt die Gründungsparty des Radiosenders auf dem Flugplatz des Baden-Airparks in Söllingen.
1999
Kurz vor Jahresende, am 26. Dezember 1999 fegte Sturm „Lothar“ über die Stadt hinweg und hinterließ eine Schneise der Verwüstung. Viele Zufahrtswege wurden durch die vielen umgeknickten und entwurzelten Bäume blockiert. Die Schwarzwaldhochstraße war tagelang unbefahrbar.
Neun Helfer der Fachgruppe Elektroversorgung verbringen den Jahreswechsel, beim bisher größten Auslandseinsatz des Ortsverbands, in Épinal im Elsass.
2002
Flutkatastrophe Elbe. Der bis dato größte Einsatz des Technischen Hilfswerks. THW-Kräfte aus Baden-Baden beteiligen sich an Sicherungs- und Aufräumarbeiten u.a. in Freital, Wittenberg, Stendal und Dippoldiswalde. In Summe waren vier Hilfsteams im Einsatz.
2009
Das neue Einsatzsstellen-Sicherungssystem (ESS) kommt erstmalig in Köln zum Einsatz. Nach Einsturz der U-Bahn-Baustelle werden die angrenzenden Gebäude auf Einsturzgefährdung überwacht.
2015
Umstrukturierung im Technischen Hilfswerk. Die Fachgruppe Elektroversorgung wird durch die Fachgruppe Räumen Typ C ersetzt.
2022
Beschaffung des AB-Wassertanks. Auf diesem ist eine Tragkraftspritze der Feuerwehr Baden-Baden (als Leihgabe) montiert.